EVG – ZEV – virtuelle ZEV und LeG
EVG – Eigenverbrauchsgemeinschaft
Eine EVG ermöglicht allen Beteiligten, Solarstrom gemeinschaftlich und kostengünstig zu nutzen. Sie eignet sich besonders für Wohnanlagen oder Gebäude mit mehreren verbundenen Verbrauchern.
Mehrere Parteien schliessen sich zu einer Eigenverbrauchsgemeinschaft zusammen, um den selbst produzierten Strom zu verbrauchen. Die Gemeinschaft vereinbart, dass jede Partei den genutzten Strom basierend auf ihrem tatsächlichen Verbrauch bezahlt.
ZEV und virtuelle ZEV
Kurz erklärt
Mit einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) oder einem virtuellen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (vZEV) können Bewohnerinnen und Bewohner von Liegenschaften mit Solaranlagen den selbst erzeugten Strom gemeinsam mit ihren Nachbarn nutzen und ihren Eigenverbrauch steigern.
Beim ZEV erfolgt dies mit einem einzigen physischen Netzanschlusspunkt und eigener Leitungsinfrastruktur vor Ort, während der vZEV über die bestehenden Anschlussleitungen funktioniert. Im vZEV werden mehrere nahegelegene Liegenschaften virtuell zu einer Verbrauchsgemeinschaft verbunden.
Mit einem ZEV oder vZEV können auch Bewohnerinnen und Bewohner von Gebäuden ohne eigene Solaranlage von den Vorteilen lokal produzierter Solarenergie profitieren.
Neu: der virtuelle ZEV ab 01.01.2025
Für die Bildung eines ZEV kann der Bundesrat auf Verordnungsebene neu die Benutzung von Anschlussleitungen für den Eigenverbrauch zulassen. Im Zuge dessen entfällt auch der Grundsatz, dass der Verbrauch des ZEV über einen einzigen Zähler des VNB gemessen wird. Neu ist erlaubt, die Messdatenreihen mehrerer Zähler virtuell zusammenzufassen. Gemeinschaftlicher Eigenverbrauch kann dadurch – vor allem in bestehenden Gebäuden – ohne Austausch der vorhandenen Stromzähler (falls bereits Smartmeter installiert sind) und ohne Umbau der Netzanschlüsse einfach umgesetzt werden.
Neu ab 01.01.2026
LEG – lokale Eigenverbrauchsgemeinschaft
Auch die Teilnehmenden von lokalen Elektrizitätsgemeinschaften können mit dem revidierten Stromversorgungsgesetz ab dem 01.01.2026 neu das öffentlichen Stromnetz nutzen, um sich untereinander mit selbst erzeugter Elektrizität aus erneuerbaren Energien zu versorgen.

FAQ
Was ist der Unterschied zwischen ZEV und virtuellem ZEV
In einem ZEV werden für die interne Messung und Abrechnung Privatzähler verwendet, nur die Messung am (Haus-)Anschlusspunkt und von grösseren PV-Anlagen kommt von der Verteilnetzbetreiberin (VNB).
Im einem vZEV werden die Produktionsanlagen und Verbrauchsstätten mit VNB-Zähler ausgestattet (d.h. bei bestehenden Gebäuden werden die heutigen Zähler durch Smart Meter ersetzt) und die Daten für die interne Abrechnung von der VNB an den vZEV-Verantwortlichen für die interne Abrechnung geliefert. Die Abrechnung des vZEV gegenüber der VNB erfolgt über einen virtuellen Zähler.
Wenn die Nutzung der Anschlussleitungen möglich ist, kann der Zusammenschluss auch ohne Rückbau von einzelnen Hausanschlüssen gebildet werden.
Ansonsten gibt es keine Unterschiede zwischen dem ZEV und vZEV.
Was sind die Vorteile eines virtuellen ZEV
Ein vZEV ermöglicht Eigenverbrauch ohne den Einbau von Privatmessungen bzw. privaten Leitungen.
Die Datenlieferung erfolgt durch die Verteilnetzbetreiberin an die vZEV-Ansprechperson.
Je nach konkreter Netztopologie ist auch die Nutzung der Anschlussleitungen möglich.
Nicht alle Haushalte (Verbrauchsstätten) innerhalb eines Mehrfamilienhauses müssen am vZEV teilnehmen (beim ZEV müssen hierfür die internen Installationen angepasst werden).